Michael Mann

Modernes Indien                                 in deutschen Archiven (MIDA)

In memoriam Dietmar Rothermund

Am 9. März 2020 verstarb Dietmar Rothermund. 

Als Professor für Ge­schichte Südasiens am Südasien-Institut (SAI) der Universität Hei­del­berg beeinflusste er seit 1968 maßgeblich die Geschichtsschreibung zu Südasien durch sein unermüdliches Engagement und durch seine umfangreichen Publikationen.

 

Er war der erste Historiker der alten Bun­­des­republik, der sich dezidiert mit der Politikgeschichte und Wirt­schaftsgeschichte des modernen Indien beschäftigte und dazu Grundlegendes schrieb. Viele seiner Werke haben bis heute nichts an Aktualität verloren. Im Alleingang etablierte Dietmar Rothermund eine deutsche Geschichtsschreibung zum modernen Indien/ Südasien. Bis dahin waren die Forschungen zu dieser Region ausnahmslos von Indologen und Kunsthistorikern getragen worden, die sich jedoch ausschließlich mit dem „Alten Indien“ beschäftigt hatten.

 

Aufgrund seiner Kenntnisse zu Indien wurde Dietmar Rother­mund 1992 Mitglied der im Jahr zuvor ins Leben gerufenen Indisch-deutschen Konsultationsgruppe, ein illustrer Kreis aus vielen Unter­nehmern, wenigen Politikern und noch weniger „sachkundigen Bür­gern“, zu denen er gehörte. 

2022, 244 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-945191-75-0


Vor solchem Hintergrund stieß bei Dietmar Rothermund das von Ravi Ahuja initiierte Langfristprojekt „Modernes Indien in deutschen Archiven“ (MIDA), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2014 mit einer vorgesehenen Gesamtlaufzeit von zwölf Jahren gefördert wird, auf große Gegenliebe. MIDA macht Quellenbestände zu Indien/Südasien in deutschen Archiven ausfindig, beschreibt sie, erfasst sie in einer Datenbank und begleitet sie mit tiefenbohrenden Forschungen. 


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